Nachtrag (25.03.2014): Inzwischen hab ich auch das Schnittmuster als pdf - aber mit dieser Anleitung hat alles angefangen:
Schritt 1: Dimension überlegen
Und danach, aus wie vielen Teilstücken der Ball genäht sein soll. Das nenne ich "n". Für kleine Jonglierbälle reichen 4 Stücke, größere sehen mit mehr Teilstücken besser aus. Üblich ist 6, aber warum nicht mal einen Stoffball aus 7 oder 11 Teilen nähen?
Schritt 2: m und r* berechnen oder raussuchen
Aus dem Durchmesser d und der Teilezahl n kann man jetzt zwei Größen errechnen (oder aus der Tabelle unten raussuchen), die man für das Schnittmuster braucht:
In der folgenden Tabelle sind die Werte
für einige Durchmesser und einige Teilstücke aufgelistet.
Beispiel: der Durchmesser soll 12cm sein und der Ball aus 5 Teilen genäht werden (das ist der Ball im Foto links). Dann liest man aus der Tabelle: m= 18,8 und r*=13,7.
Wenn der gewünschte Durchmesser oder die gewünschte Teilezahl nicht dabei ist, muss man in die Formel oben einsetzen. (Für pi reicht 3,14 als Näherung).
Beispiel: der Durchmesser soll 12cm sein und der Ball aus 5 Teilen genäht werden (das ist der Ball im Foto links). Dann liest man aus der Tabelle: m= 18,8 und r*=13,7.
Wenn der gewünschte Durchmesser oder die gewünschte Teilezahl nicht dabei ist, muss man in die Formel oben einsetzen. (Für pi reicht 3,14 als Näherung).
Hier ist die Skizze für die Herleitung (es ist eigentlich nur Schulmathematik, ich hab mich trotzdem erst mal ordentlich verrechnet...)
Schritt 3: Mittellinie einzeichnen
Wenn Du m und r* beisammen hast, geht's ganz schnell: nimm ein Blatt Papier
und zeichne eine Linie der Länge m:
Schritt 4: Kreisbogen einzeichnen
Jetzt kommt der Zirkel: Stell den Hilfsradius r* im Zirkel
ein.
Dann stich in die Endpunkte von m und markiere auf beiden Seiten je zwei Hilfslinien – es entstehen zwei Schnittpunkte:
Dann stich in die Endpunkte von m und markiere auf beiden Seiten je zwei Hilfslinien – es entstehen zwei Schnittpunkte:
Nun den Zirkel in die Schnittpunkte einstechen und die Kreisbögen zeichnen:
Schritt 5: Nahtzugabe
Das Schnittmuster ist ohne Nahtzugabe. Man kann aber einfach eine hinzufügen: Dazu den Radius im Zirkel weiterdrehen (5-10mm, je nachdem wie viel Nahtzugabe man gerne hat), noch mal in die Hilfspunkte einstechen und zeichnen:
Jetzt ausschneiden und ran an die Nähmaschine!
Es sei denn, Du willst noch Polkappen nähen, dann musst Du nachsitzen:
Polkappen:
"Polkappen" oben und unten empfehlen sich vor allem für einen Ball aus 6 Teilstücken, einfach deshalb, weil sich ein 6eck mit dem Zirkel einfach konstruieren lässt.
die klassische "Edeltraud mit Punkten"-LuBaHü |
Man stellt den Zirkel auf einen "kleinen" Radius (ca 1/5 von m), setzt sich auf die Ecken des Schnittmusters und markiert einen Teilkreis. Danach die Schnittpunkte mit dem Kreisbogen mit dem Lineal verbinden (=s).
Diese Kante s ist in etwa so lang wie das Maß, das man gerade im Zirkel hat, aber man kann das noch mal kontrollieren und ggfs den Zirkel neu einstellen:
mit diesem (evtl korrigierten) Radius konstruiert man jetzt ein 6eck, wie man es in der Schule gelernt hat, also einen Kreis zeichnen und dann auf dem Rand immer wieder den Radius abtragen:
die Schnittpunkte verbinden und fertig ist das Schnittmuster für das 6-eck:
Da kann man noch eine Nahtzugabe hinzufügen und dann geht's endlich los!
Liebe Lulina,
AntwortenLöschendanke für die Anleitung und das Schnittmuster! Meine Kinder haben sich über die bunten Bälle gefreut :-)
http://kleene.wordpress.com/2015/01/05/kleine-bunte-stoffballe/
Liebe Grüße und frohes Schaffen...
Liebe Lulina!
AntwortenLöschenDeine Anleitung ist grandios! Vielen lieben Dank für diese großartige Hilfe. Ich hab für meinen Jüngsten, 6 Jahre, heute ein Toad-Kostüm geschneidert und mit Deinen Angaben konnte ich den perfekten Toad-Pilzkappen-Hut zaubern. Ganz liebe Grüße!